101 („Wir sind alle...wäre sie tot“)

Viele der Demonstrierenden berichteten wieder einmal, daß sie oder ein Angehöriger von Professor Wallenfang unfreundlich behandelt worden seien; daß Dr. Al-Hami aber sie erfolgreich operiert habe. Reinhold Streitz‘ Frau liegt seit in der siebten Wochen im künstlichen Koma. Ein kompliziertes, lebensgefährliches Aneurisma, also eine Art Ausbuchtung in einer Hirnader, wurde von Professor Wallenfang operiert – die Operation mißlang, sagt Streitz. Beim nächstenmal bestand Streitz darauf, daß sie von Dr. Al-Hami operiert wurde; offenbar erfolgreich. Er unterstelle Wallenfang aber nicht, daß der Fehler gemacht hab. Warum demonstrierte er also gestern?:

263 („Ich bin heute hier, damit...seinen Job behält“)

267 („Wenn diese Operation...keiner getraut“)

Nach etwa einer Stunde löste sich die kleine Demonstration auf. Die Betriebskommission in Saal beschäftigte sich derweil drei Stunden lang mit dem Thema. In der Betriebskommission sitzen drei Vertreter des Fuldaer Magistrats, fünf Stadtverordnete, zwei Vertreter des Personalrats und zwei Sachkundige Bürger. Die Sitzungen sind vertraulich. Es habe erstmals eine offene Diskussion über die Zustände in der Neurochirurgie gegeben, Daten und Fakten seien erstmalig benannt worden, so Silvia Hillenbrand, die gestern für die SPD dabei war. Sie kritisiert, daß Klinikleitung und Magistrat schon seit einigen Jahren von den Verhältnissen wußten, die Betriebskommission aber nicht ausreichend informiert hätten und die auch nicht im Protokoll dokumentiert hätten. Was die Betriebskommission beschlossen hat – was mit Professor Wallenfang und Dr. Al-Hami geschehen soll, die ja beide derzeit beurlaubt sind – darüber wollte Bürgermiester Bernd Woide, CDU, Vorsitzender der Betriebskommission, heute nichts sagen es verwies darrauf ,daß die Sitzung vertraulich war – irgendwann einmal aber in nicht allzu langer Zeit muß der Magistrat eine Entscheidung treffen.

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