Home
2001
7. Dezember 2001
30. November 2001
21. November 2001
19. November 2001
12. November 2001
5. November 2001
28. September 2001 2
28. September 2001
27. September 2001
26. September 2001 2
26. September 2001
25. September 2001
24. September 2001 2
24. September 2001
23. September 2001
21. September 2001
20. September 2001
29. August 2001
28. August 2001 2
28. August 2001
24. August 2001
23. August 2001
22. August 2001
31. Juli 2001
25. Juli 2001
18. Juli 2001
6. Juli 2001
3. Juli 2001
26. Juni 2001
21. Juni 2001
20 Juni 2001 3
20. Juni 2001 2
20. Juni 2001 1
19. Juni 2001
19. Juni 2001 2
23. März 2001
22. März 2001
21. März 2001
20. März 2001
2. März 2001
27 .Februar 2001
26. Februar 2001
23. Februar 2001
22. Februar 2001
20. Februar 2001
20. Februar 2001 2
7. Februar 2001
29. Januar 2001
26. Januar 2001
22. Januar 2001
17. Januar 2001
15. Januar 2001
BuiltByNOF
Ein Ort, um die Trauer abzuarbeiten

22. August 2001

An einer Säule auf dem Fuldaer Zentralfriedhof werden jetzt Tot- und Fehlgeburten bestattet

Föten unter 500 Gramm sind in Deutschland nach dem Gesetz „nicht bestattungspflichtig“. Das heißt, wenn eine werdende Mutter ihr Kind verliert, wird das Kind nicht beerdigt. Denn auf den Friedhöfen gibt es meist keinen Platz für ein Grab. Und anderswo, außerhalb der Friedhöfe, darf niemand beerdigt werden. Stattdessen werden die gestorbenen Ungeborenen in der Klinik intern entsorgt; als sogenannter "ethischer Abfall." Für die Mütter und auch die Väter, die so abrupt das Kind verloren haben, das noch gar nicht auf die Welt gekommen war, ist das oft eine unerträgliche Situation. In einigen Städten Deutschlands wurden deshalb auf Friedhöfen mittlerweile Gräber für Fehl- und Totgeburten eingerichtet. In Augsburg etwa, oder in Pforzheim. Seit heute gibt es eine solche Stelle, an der der verstorbenen Ungeborenen gedacht werden kann, auch auf dem Fuldaer Zentralfriedhof. Gerade eben wurde dort ein Gedenkstein seiner Bestimmung übergeben.

Beitrag von Christoph Käppeler im “hr4-Osthessen-Journal” am 22. August 2001

Beitrag als mp3-Datei

Eine Steinsäule, sechseckig, etwa ein Meter 75 hoch. Darauf steht: „Unsere Ungeborenen“. Hier sollen jetzt drei bis viermal im Jahr die Totgeburten am Fuldaer Klinikum bestattet werden.

Professor Hartmut Arps, Direktor des Institutes für Pathologie am Städtischen Klinikum Fulda, ist einer der Initiatoren der Säule:

 („Als Pathologe ist man immer Mitbetroffener...handhaben kann“)

Die totgeborenen Föten einfach wegwerfen zu müssen, widerstrebt ihm. Professor Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Fuldaer Klinikum:

 („Wir haben schon seit vielen Jahren eine...hilft einfach beim Trauern“)

Früher sahen das die Geburtshelfer ganz anders, räumt Spätling ein. So bekamen die Mütter im Krankenhaus oft nicht einmal ihre totgeborenen Kinder mehr zu sehen:

(„Es war so, daß wir es den Eltern nicht...loslösen zu können“)

Betroffene Eltern beklagen manchmal, daß Priester ihnen nicht helfen konnten. Bis in die 80er Jahre gab es Priester, die sich weigerten, ein Totgeborenes zu beerdigen, weil es nicht getauft und damit angeblich noch kein Mensch war. Der katholische Pfarrer Ferdinand Rauch, wird totgeborene Kinder beerdigen:

(“Dafür habe ich Vorbereitungen getroffen...wie die eines Erwachsenen”))

Fuldas evangelischer Dekan Bengt Seeberg denkt ebenso:

(“Eine Taufe kann ja gar nicht...dazu gegeben ist“)

Auch die muslimische und die jüdische Gemeinde Fulda tragen den Gedenkstein mit. Einen Gedenkstein mit Grabfeld für ungeborene Totgeburten gibt es auch, seit Ende Mai, auf dem Friedhof von Niederkalbach in der Rhön. Auch in Gießen, Hanau, Frankfurt oder Wiesbaden bestehen schon ähnliche Stätten.

Links zum Thema:

Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V.

VERWAISTE ELTERNIN DEUTSCHLAND e.V.

zurück zur Homepage



© 2001 Christoph Käppeler

[Home] [2007] [2006] [2005] [2004] [2003] [2002] [2001] [2000] [1999] [1998] [1997] [1995] [Fuldaer Foaset] [Rhöner Mundart] [Juden in Fulda]