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Zwi Katz verlebte eine glückliche Kindheit an den Ufern der Memel in Litauen. Als die Deutschen 1941 Litauen überfielen, begannen die Schrecken seines Lebens. Im jüdischen Ghetto in Kaunas in Litauen überlebte Zwi Katz fast täglich nur mit vielen Zufällen. Später wurde er mit vielen anderen im Zug weggebracht:
(„Nach tagelanger...Fulda....andere Vernichtungsstätten“)
Im KZ Kaufering, einem Aussenlager des KZ’s Dachau, mußte er 12 Stunden am Tag Betonsäcke schleppen. Kurz vor Kriegsende wurden die Gefangenen in tagelangen Todesmärschen von der SS vorwärtsgetrieben – wer nicht weiterkonnte, wurde erschossen. In letzter Sekunde rettete ihn eine Gruppe Vertriebener aus dem Osten aus den Händen zweier litauischer SS-Männer. Zwi Katz fand, nach einer weiteren Odyssee durch Europa, eine neue Heimat in Israel.
Zum zweitenmal in seinem Leben war er heute in Fulda. Hiltrud Strupp, Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Fulda, hatte ihn vor Jahren im Zug in Israel kennengelernt. Seit den 80er Jahren kommt Zwi Katz häufig nach Deutschland, um in Schulen über sein Leben zu berichten:
(„Dann denke ich: Ich lebe noch...doch nicht schweigen...eine Geschichte“)
Die Schülerinnen der Fuldaer Marienschule hörten Zwi Katz heute gebannt zu:
(„Das war ziemlich bewegend......sprachlos so ein bißchen“)
Auch 58 Jahre nach Kriegsende muss man über die damaligen Verbrechen sprechen, meinen die Schülerinnen. Und Zwi Katz zitiert einen Spruch des Philosophen George Santayana, der auch im ehemaligen KZ Dachau steht:
(„Der die Vergangenheit...Gott behüte!“
Zwi Katz: "Von den Ufern der Memel ins Ungewisse"
Eine Jugend im Schatten des Holocaust
Pendo Verlag, Zürich 2002, ISBN 3858424900
Gebunden, 174 Seiten, 14,90 EUR
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© 2003 Christoph Käppeler