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Am Ende gab es stehende Ovationen für die 42 Darsteller auf der Bühne des Fuldaer Schloßtheaters. Das amüsante Musical um den Märtyrer und Apostel der Deutschen „Bonifatius“ hatte bei den 700 Besuchern eingeschlagen.
(„War super. Ganz begeistert... Bewegt und berührt... erfreulich gute Stimmen...man konnte alles gut verstehen...religiöser Aspekt war nicht so dick... an das gute in Dir... hatte ich Bedenken vorher...“)
(„Ganz toll... erster Teil etwas kritisch, daber 2. Überzeugt... wunderbare Stimmen“)
(„Bonifatius! Bonifatius!“)
Die Musik von Dennis Martin: eingängige Musicalmusik – mit Duetten, Sprechgesang, Chören, sehnsüchtigen Balladen. Reinhard Brussmann sang und die Rolle des Bonifatius mit virtuoser Stimme. Und spielte die Rolle auch – als zweifelnder, keineswegs übermenschlicher Gottesmann. Danach war er erschöpft, aber glücklich:
(„Für mich macht das keinen Unterschied, wenn ich meine Aufgabe erfüllt habe, egal, ob das in London oder in Fulda ist...“)
Herrlich dekadent singt singt Stefan Poslovski den Mainzer Bischof Gewilip, der sein Amt mißbraucht und den Bonifatius vom Papst feuern läßt: Gewilip räkelt sich lasziv im Kreise von Tänzerinnen und Lustknaben:
(„Auf dieser Erdenwelt ist nur der Pöbel......scheiß ich!“)
(„ich finde es sehr passend, so ein Stoff gehört nach Fulda... Kaspar Hauser in Ansbach... historischeR Stadtbezug gehört dazu...“)
Leah Delos Santos, die das Schankmädchen Alrun spielt, hat schon schon in Stuttgart in Miß Saigon gesungen oder in dieSChöen und das Biest:
(„Natürlich kleiner als Stuttgart, aber so eine intime“)
Die Bühne bleibt abstrakt – die Schauplätze werden durch drei immer wieder umgruppierte Stellwände nur angedeutet – dafür tragen Mönche, Heiden, König, Papst historisch nachempfundene Gewänder.
Fuldas Weihbischof Johannes Kapp sah die Bonifatius-Premiere und war davon angetan:
(„Ich denke, dass es Echo findet... teilweise Verkündigungscharakter...gehört dazu, zum Theater!“)
(„Mensch besinn Dich auf die Fähigkeit zu glauben!“)
Auch wenn es im Schlußlied heißt „Mensch, besinn Dich auf die Fähigkeit zu glauben“ – das Musical Bonifatius missioniert letztlich niemanden – die eingängigen Lieder, das eindrucksvolle Spiel der Darsteller und die tolle Lichtregie machen den Besuch aber äußerst unterhaltsam.
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© 2004 Christoph Käppeler