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6. November 2006

Frühere Redakteure und Volontäre der 1974 eingestellten “Fuldaer Volkszeitung” trafen sich in Fulda

„Nacht fällt über das Land“ - so dramatisch war ein Artikel in der „Fuldaer Volkszeitung“ vom 29. Juni 1974 überschrieben - es war die letzte Ausgabe der "FVZ", der ersten Fuldaer Tageszeitung nach dem Krieg. Seit dieser letzten Ausgabe gibt es in Fulda (wie in den meisten Regionen Deutschlands) nur noch eine einzige Tageszeitung und keine Konkurrenz mehr. Aber: Viele, die damals diese Zeitung gemacht haben, darunter manche, die später prominent wurden, läßt sie auch nach drei Jahrzehnten immer noch nicht los: 32 Jahre später haben sich an diesem Wochenende die Veteranen der „FVZ“ in Fulda getroffen.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 Nordosthessen am 6. November 2006

Beitrag als mp3-Datei 

.Bernd Schröder ist er aus dem Fernsehen bekannt – zum Beispiel als Moderator der Sendung ARD-Buffet. 1963 machte er bei der „Fuldaer Volkszeitung“ sein Volontariat und wurde ein Jahr später Lokalchef:

 („Die Zeitung war meine ...unheimlicher Mannschaftsgeist...“)

Auch der spätere Sportschau-Moderator Hans-Joachim Rauschenbach hatte 1945 bei der Fuldaer Volkszeitung angefangen. Redakteur Manfred Pachten war nach dem Ende der Volkszeitung 1974 lange Jahre beim „Lauterbacher Anzeiger“:

 („Geblieben ist...bis heute)

Der beliebte Verleger Heinrich Kierzek hatte nach dem Krieg von den Amerikanern 1945 als erster in Fulda die Lizenz für eine neue Zeitung bekommen. Er hatte unter den Nazis im Gefängnis gesessen. Am Ende machte sein Blatt pro Monat 50-bis 100.000 Mark Verlust. Rettungsversuche nutzten nichts; der damalige Lokalchef Klaus-Jürgen Schulz war dabei:

(„Ich war einbezogen in die...geplatzt eine Woche später“)

Am letzten Tag wurde die Zeitung wie immer gemacht, dann gab es Wein für alle aus dem Weinkeller des Verlegers, Peter Schwarz, damals Volontär, erinnert sich:

(„Die Stimmung war...ging das nicht mehr weiter“)

Wolfgang Kullmann vom ZDF machte eine Fernsehreportage über das Ende der Volkszeitung. Auch er war vorher bei dem Blatt gewesen und muss bis heute aufpassen, dass ihm beim Erinnern nicht die Tränen kommen, sagt er. Dabei starben damals überall in Deutschland die Zeitungen:

 („Die Medienvielfalt...nicht mehr so häufig“)

Trotzdem: Dass es mal die „Fuldaer Volkszeitung“ gab, vor langer Zeit, hat in der Stadt was geändert, findet Matthias Kierzek, der Sohn des 1975 gestorbenen Verlegers. Beim Oberbürgermeister-Empfang für die zwei Dutzend FVZ-Veteranen sagte Kierzek junior, der den Eichborn-Verlag mitgegründet hat und bis heute leitet:

 („Ich...gerade der tägliche Konkurrenzkampf hat es vollbracht...“)

Vielleicht bleibt die Erinnerung an die Fuldaer Volkszeitung deshalb stärker als die an andere lange verblichene Zeitungen in Deutschland.

 

Auch wenn die “Fuldaer Volkszeitung” seit drei Jahrzehnten nicht mehr existiert, hat sie seit neuestem wieder eine eigene Webseite.

Weiterer Beitrag zur FVZ-Geschichte:
12. Juli 2004. “Nacht fällt über das Land”. Vor 30 Jahren erschien die letzte Ausgabe der “Fuldaer Volkszeitung”

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© 2006 Christoph Käppeler

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