19. April 2007
Ein Fuldaer Professor hat ein Programm geschrieben, das belegt, dass die Guten in der Evolution am Ende sich durchsetzen.
Alle kämpfen gegen alle, die Stärksten überleben, die Schwachen sterben aus – so in etwa funktioniert die Evolution. Oder unsere Wirtschaft. Gnadenlos – je skrupelloser jemand ist, desto mehr Erfolg hat er. Nur die Betrüger werden reich... Das klingt sehr deprimierend. Gibt es keinen Platz für das Gute, hat es keine Chance? Natürlich, die Religion sagt das, sonntags wird das in den Kirchen gepredigt. Aber es gibt auch Trost aus der Wissenschaft: So hat ein Fuldaer Professor jetzt mit einem neuen Computerprogramm die Erkenntnis gewonnen: Am Ende gewinnen die Guten!
Beitrag von Christoph Käppeler im hr 4 Radioladen am 19. April 2007
Beitrag als mp3-Datei
Prof. Timm Grams sitzt am Computer. Auf dem Bildschirm sind erstmal viele bunte Punkte zu sehen: Grüne, gelbe, rote, blaue. Jeder Punkt steht für ein Wesen: Die Grünen sind die Betrüger, die gelben sind die gutmütigen Trottel. Jetzt beginnt das Programm. Ziemlich schnell werden große Teile des Bildschirms schwarz; ansonsten sind viele grüne Punkte zu sehen:
“...haben sich an den schwachen sattgegessen”
Die betrügerischen Grünen haben die trotteligen Gelben aufgefressen. Die Starken fressen die Schwachen. Und das wird noch schlimmer. Nach einer halben Million Spielzügen am Computer zeigt der Bildschirm noch mehr schwarz und das böse Grün beherrscht den Rest....
“Jetzt sieht es ganz dramatisch aus...Inseln...”
Die freundlichen Inseln sind rot. Die Roten sind die „wehrhaften Guten“. Ganz wenige sind es erstmal, aber plötzlich werden es immer mehr – sie verdrängen das leere schwarz und das böse grün – die Roten setzen sich durch!
“Die erfolgreichste Strategie..wie Du mir nicht gefallen”
Und plötzlich gibt es auch wieder jede Menge gelbe Punkte. Sie sind eingekreist von den guten roten
„Die gutmütigen Trottel sind eingebettet...freundlichen“
Wie tröstlich: Die starken Guten schützen jetzt die schwachen oder dummen Guten. Hauen und Stechen und Betrügen bringt also langfristig keinen Erfolg – das hat Professor Grams mit seiner Computersimulation festgestellt. Aber trotzdem: das Prinzip der Evolution - „der Stärkere setzt sich durch“ – das bleibt:
„Der Witz ist: der Stärkere setzt...der stärkere ist der gute“
Denn der Gute ist genauso ein Egoist wie der böse Betrüger. Nur: der Gute arbeitet mit seinen Nachbarn zusammen – man vertraut sich und unterstützt sich gegenseitig – der kluge Egoist ist also nett zu den anderen – nach der christlichen Regel: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Wenn niemand einen Nachbarn hat – auch das kann Professor Grams mit seinem Programm simulieren – dann kämpft wirklich jeder gegen jeden und am Ende ist ein schwarzes Nichts.
Damit zeigt sein Programm „KoopEgo“ auch, wie wichtig es ist, dass die Menschen vor Ort zusammenhalten – und es der falsche Weg ist, alles von oben nach unten regeln zu wollen:
„Eine Bestätigung....im Großen was bewirken“)
Gutsein ist also das richtige Verhalten – sagen nicht nur die Theologen – sondern auch der Informatiker Professor Timm Grams.
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© 2007 Christoph Käppeler
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