23. Januar 2007
Der alteingesessene Bioladen “Hallimasch” in Fulda schließt Ende Januar.
Wer sich in den späten 70er und frühen 80er Jahren sein Müsli, Reis, Sojabohnen und Schrumpelgemüse im Bioladen kaufte, wurde von der Mehrheit seiner Zeitgenossen noch belächelt. Bio – das war was für alternative Sonderlinge – teurer als andere Lebensmittel und war vielleicht gesund, aber schmeckte nicht. Damals gab es in jeder Stadt einen oder zwei Bioläden, die aber genügend Kundschaft hatten. Mittlerweile aber verkaufen selbst die großen Discounter Bio-Lebensmittel – der Bioladen alter Schule hat es immer schwerer – in diesem Monat wird der Bioladen „Hallimasch“ in Fulda schließen.
Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 Nordosthessen am 23. Januar 2007
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Die Naturholzregale sind schon fast leergekauft. Ausverkauf im „Hallimasch“ am Gemüsemarkt in Fulda. Anfang der achtziger Jahre gegründet – gehört der Bioladen seit einem Jahr Martin Goldbach - der Laden bringt einfach nicht mehr genug ein, sagt er:
(„Das liegt hauptsächlich...angeboten werden“)
Nach einer neuen Studie haben die Deutschen im letzten Jahr 17 Prozent mehr Geld für Bioobst, -gemüse, -eier und -milch ausgegeben. Hauptgewinner waren aber nicht die Bioläden, sondern die großen Ketten. Die Fuldaer Lebensmittelkette Tegut verkauft schon seit über 25 Jahren Bioprodukte. Vorstandschef Wolfgang Gutberlet – gleichzeitig auch im Bundesvorstand des „Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft“:
(„Wir haben, dadurch, dass wir die...früher nicht“)
Die großen Supermärkte sind der Tod der kleinen Bioläden, meint Martin Goldbach...
...vergleichbar mit dem Sterben der Tante... bühne verschwinden
Martin Goldbach kann fast nur noch spezielle Sachen verkaufen die es anderswo nicht gibt:
Müslis mit Amarand, nicht erbracht.
Aber das reiche halt nicht, um den Bioladen über Wasser zu halten.
Trotzdem, sagt der tegut-Chef, werden in vielen Städten immer noch neue Bioläden gegründet. Tegut selbst habe ja auch mal als Tante-Emma-Laden angefangen.
(„Aber vielleicht sind auch die...Darbietung“)
Der Trend geht, in größeren Städten, zu ganzen Biosupermärkten. Der Bioladen Hallimasch in Fulda schließt jedenfalls zum Ende Januar endgültig. Eine Kundin, die gerade Naturreis und anderes kauft:
„Es ist bedauerlich, weil die Vielfalt verloren geht“
Martin Goldbach wird nach dem Schließen nur noch den fair gehandelten Kaffee verkaufen, den er bis jetzt noch in seinem Bioladen anbietet. Wo und wie, das weiss er noch nicht.
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© 2007 Christoph Käppeler
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